Landschaften im steten Wandel
Unsere Forschung widmet sich der Beschreibung und Erforschung von Ökosystemen im Landschaftskontext. Von geologischen und klimatischen Ereignissen geformt und durch bio- und geogene Prozesse ständig im Wandel, lässt sich der Zustand einer Landschaft nur temporär beschreiben. Veränderung findet immer statt. Sei es durch natürliche Störungen, Land- und Forstwirtschaft, durch die Veränderung des Klimas oder das evolutionäre „Wettrüsten“, welches stattfindet, seit es Leben auf der Erde gibt. Landschaften, Ökologie und Evolution sind untrennbar miteinander verwoben. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für jedes Ökosystem weltweit. Regionale Schwerpunkte unserer Forschung liegen aktuell in Europa und auf den tropischen pazifischen Inseln.
Langzeit-Dynamik von Ökosystemen
Viele in Ökosystemen ablaufende Prozesse können nur durch langfristige Beobachtung und Analyse verstanden und richtig bewertet werden. Dem steht die oft auf wenige Jahre begrenzte Laufzeit wissenschaftlicher Projekte entgegen. Ein Schwerpunkt unserer Forschung sind deshalb Langzeit-Studien zur Dynamik u. a. von Regenwäldern und Magerrasen, die eine umfassende Beurteilung und verbesserte Einschätzung von Veränderungen z. B. unter Einfluss von Klimaerwärmung und biologischen Invasionen ermöglichen. Diese integrative Vegetationsökologie stellt eine unverzichtbare Grundlage für Schutz und Erhaltung bedrohter Arten und Ökosysteme bereit.
Ökologie nachhaltiger Landnutzung
Wie können artenreiche, funktionale und widerstandsfähige Ökosysteme in Kulturlandschaften angesichts des Globalen Wandels erhalten werden? Mit dem Schwerpunkt auf der biologischen Vielfalt von Arthropoden und den Wechselwirkungen zwischen Arthropoden und Pflanzen untersuchen wir die Zusammenhänge zwischen der Intensität der Landnutzung und dem Landschaftskontext sowie der Erhaltung und Widerstandsfähigkeit der biologischen Vielfalt und der damit verbundenen Ökosystemleistungen.
Praktische Erfahrung
Um die Prozesse in Ökosystemen zu erkennen und zu bewerten, braucht es Erfahrung. Wir nutzen vegetationskundliche Erhebungen, mehrstufige Feldexperimente, Gewächshaus- und Laborexperimente, landschaftsgenetische Methoden, ökologische Modellierung und die Verknüpfung großer Umweltdatensätze. Auf regelmäßigen Exkursionen ergänzen Studierende ihre theoretischen Vorkenntnisse durch praktische Erfahrungen.